In Bern ist etwas los - und mitverantwortlich dafür ist nicht zuletzt Michael Rieder, aka Mike The Connector.
Der DJ aus dem Berner Oberland ist bekannt für seine Sets, die sich zwischen groovigen House-Tracks der 90er-Jahre und hypnotischen Synth-Sounds der Neuzeit bewegen. Mit einem Ziel: die Leute mit seinem Sound ins Hier und Jetzt holen und gemeinsam Musik zelebrieren.
Wie würdest du deinen Sound jemandem beschreiben, der dich noch nie gehört hat?
Als eine Mischung aus 90er Underground-House, Tech-House aus den 00ern und neuzeitlichem Minimal-House. Das Ganze mit 'ner Prise Italo Disco vermischt. :-) Mein Ziel ist es stets, dem Publikum Sound zu präsentieren den sie vielleicht so noch nicht gehört haben oder auch nicht in dem Set erwartet haben!
Welches war der schönste Ort, an dem du je gespielt hast?
Da gab es bereits so viele tolle Orte! Ich habe das Glück, oft auch in den Bergen hier bei uns im Oberland zu spielen, und wir haben wirklich traumhafte Locations! Ein ganz spezieller Ort war sicher in den Iglus auf der Engstligenalp. Als wir dort mit unserem Label einen Daydance in den Iglus veranstaltet haben.
Was treibt dich an, diese musikalischen Reisen zu gestalten?
Ich liebe es, mich mit Leuten auf einer energetischen Ebene zu verbinden, und beim Auflegen habe ich dieses Gefühl sehr oft. Ich komme dann in den sogenannten Flow-State nach 3–4 Tracks, und dann fühlt sich das wie ein High an – ohne jegliche Stimulanzien.
Das motiviert mich dann auch immer wieder, nach neuen Tracks zu „diggen“, damit diese Erlebnisse so schön und einzigartig wie möglich werden.
Gibt es einen Track, der für dich besonders wichtig ist?
Musste kurz überlegen. Da sich meine Track-Rotation stets wandelt, stechen nicht viele Tracks heraus. Ein ganz spezieller Track ist ein unveröffentlichter Track von mir, den ich sehr oft in meinen Sets spiele und der meinen Sound für mich sehr gut repräsentiert. Es ist ein Track, den ich bis jetzt nirgends signen konnte – und trotzdem mag ich ihn von Herzen gerne.
Welcher Song würde laufen, wenn dein Leben ein Film wäre?
The Moment - Tame Impala
Was hat es auf sich mit Kreat ion+(lab)?
Das Kreation Lab ist ein Herzensprojekt, ja sogar ein Lifestyle, den ich mit drei Freunden zusammen gegründet habe. Wir sind ein Label/Brand, das in verschiedenen Bereichen kreativen Output liefert – sei es mit Events im House-Musik-Bereich, Kleidung, Flohmärkten, Hip-Hop/Rap-Releases und noch vielem mehr. Man kann sagen, mit unserem Label haben wir eine Plattform geschaffen, auf der wir uns in jeglicher Art kreativ ausdrücken können.
Was wäre die absurdeste Kombination von Musikgenres, die du dir vorstellen könntest?
Also vorstellen kann man sich vieles, aber dass es sich dann noch gut anhört, wird schon schwieriger. ^^
Manchmal denke ich, unsere Mundart-Sprache mit dem House-Sound, den wir zurzeit sehr mögen, zu kombinieren, könnte spannend sein. Ein House-Remix von Patent Ochsner?
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Woran arbeitest du gerade?
Es läuft einiges momentan. Wir haben dieses Jahr mit unserem Label ein tolles Event-Programm, und ich bin fleissig am Organisieren für diverse Events. Der grösste und aktuellste ist sicherlich unser Casino Daydance am 15. März im Kulturcasino in Bern. Da läuft momentan einiges, und wir sind mit einem sehr guten Gefühl dabei.
Dann meine eigenen DJ-Gigs. Seit letztem Jahr spiele ich durchschnittlich viermal pro Monat irgendwo an einer tollen Party oder einem Event. Da gibt es auch jedes Mal einiges vorzubereiten.
Dann kommen noch meine eigenen Produktionen dazu. Hier habe ich für dieses Jahr bereits zwei EPs geplant, die auf einem Label aus Rumänien released werden. Es folgen hoffentlich noch einige weitere Releases in diesem Jahr.
Und dann arbeite ich noch 40 % in einer Metallwerkzeugfirma. Es läuft viel, und ich bin sehr dankbar dafür!
In welche Richtung würdest du dir wünschen, dass sich das Deejayen in Zukunft entwickelt?
Grundsätzlich gefällt mir das Deejayen, so wie es im Moment ist, gut! Ich wünsche mir, dass wir wieder vermehrt weg von der Drop-Epidemie kommen und hypnotische, sich entwickelnde Tracks wieder mehr ins Rampenlicht rücken.
Wenn du morgen aufhören müsstest, Musik zu machen, was würdest du stattdessen tun?
Das ist schwer vorstellbar! Ich würde wahrscheinlich etwas Ähnliches mit dem Label aufbauen - vielleicht mehr im Mode-Bereich - und mich persönlich noch stärker Richtung Persönlichkeitsentwicklung und Motivations-Coaching orientieren. Die menschliche Psyche, das Spirituelle und mentale Stärke interessieren mich nämlich extrem.
Lieben Dank an Michael für die Zeit, alles Gute und vielleicht bis bald in Solothurn.
Alex / YES Culture Links zu Mike The Connector: Instagram Soundcloud
p.s. DJ? Produzentin? Schreiberling? Fotografin? Melde dich mit deinem kreativen Input bei uns. Wir haben immer mindestens ein offenes Ohr für deine Kunst und finden vielleicht ein Plätzchen um dich zu featuren.
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